Wir feiern 15 Jahre CSD NORD-Kooperation!

2001 war die Geburtsstunde einer Erfolgsstory: der CSD Nord-Kooperation. Alles begann mit einem Aufruf aus Hamburg mit dem Tenor, dass man Lust auf einen Erfahrungsaustausch hätte. Angesprochen wurden die Organisationsteams aus Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Lübeck, Kiel, Rostock und Bad Segeberg.

Man traf sich, erzählte von den Strukturen in der eigenen Stadt und merkte schnell,

dass solch ein Austausch sehr nützlich für alle Beteiligten war. Während bei den einen das Stadtmarketing gerade versuchte, Gebühren für den Demonstrationsplatz zu erheben, hatte sich der andere CSD-Verein gerade erfolgreich die Demonstrationsfreiheit gerichtlich klären lassen. Und wo die einen noch nach einem bezahlbaren Geheimtipp für das Bühnenprogramm suchten, konnten die anderen eine regionale Künstlerin empfehlen. Die CSD Nord Kooperation war geboren – ein freiwilliger und solidarischer Zusammenschluss der Christopher-Street-Days und les.bi.schwulen Festivals im Norden. Damals hätte wohl kaum einer geglaubt, dass dieser Zusammenschluss auch 15 Jahre später noch rege und munter agiert.

 

Vieles ist in dieser Zeit geschehen. Ein erstes gemeinsames Projekt war der Aufbau gemeinsamer und überregionaler Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Unter www.csd-nord.de entstand eine Internetpräsenz, von der aus Mann und Frau alle beteiligten CSDs und und deren Veranstaltungen erreichen konnte. Auch in gedruckter Form eroberte bald der CSD-Nord Kalender als Flyer und Plakat die Szenelocations im Norden. Auch ein Motto war, dank Friederike Sobich schnell gefunden: politisch.kulturell.engagiert.

 

Demonstrativ gelebt wurde die Zusammenarbeit auch bei den jeweiligen CSDs. Nämlich in Form konkreter, persönlicher Unterstützung und Hilfe. Um einen Eindruck zu bekommen, wie der jeweils andere CSD konkret abläuft, wurden gegenseitige Besuche vereinbart. Hinter den Kulissen konnte dann konkrete Partnerschaft gelebt werden. Da wurden Gitter geschleppt, Kassen besetzt und die Demonstration als Ordner begleitet. Die so getaufte »Schwuppenlandverschickung« ist bis heute ein fester Bestandteil der Kooperation. Dabei spielt der Name selbstironisch auch darauf an, dass überregional lesbische Frauen noch unterrepräsentiert sind.

 

2006 gab es den nächsten Meilenstein. Der Wunsch nach einer gemeinsamen Veranstaltung für den ganzen Norden mündete im 1. Rosa Tag im Heide-Park. Vor Allem dem hartnäckigen Bestreben von Thomas Sieverding und Carsten Föhrweisser ist diese Veranstaltung zu verdanken. Beide sind nicht nur langjährige CSD-Organisatoren, sondern auch begeisterte Freizeitparkbesucher. Den Ausschlag gab ein Besuch beim Fantasy-Pride und der Gedanke: Das können wir auch! Tatsächlich können wir das, denn den Rosa-Tag im Heide-Park gibt es bis heute. Er ist seitdem der Abschluss der CSD-Saison in Norddeutschland.

 

Eine gemeinsame Veranstaltung erforderte jedoch auch andere Strukturen. Daher gründete die lose Kooperation in 2009 einen Verein. Der CSD Nord e.V. übernahm ab da die Organisation des Rosa-Tag, der Werbung und aller weiteren Aktivitäten. Die Gründungsmitglieder waren die Teams und Vereine aus Braunschweig, Hamburg, Kiel, Lübeck, Oldenburg, Rostock und Schwerin. Aus der Zusammenarbeit von engagierten Ehrenamtlichen ist mittlerweile die Stimme der CSDs im Norden geworden. Die gegenseitigen Besuche haben zu engen Freundschaften unter den Beteiligten Personen geführt. Viele Ideen, Künstler und Projekte konnten in den 15 Jahren geteilt und gefördert werden.

 

Heute steht die CSD Nord-Kooperation stärker da, als jemals zuvor. Weitere CSDs haben sich gegründet oder sind dazu gestoßen. Neben Aurich und Cloppenburg, auch Magdeburg und Greifswald. Der kleinste CSD in Deutschland im Wendland ist genauso dabei, wie der Größte in Berlin. Außerdem umfasst die Kooperation die CSDs in 6 Landeshauptstädten. Auch für die Zukunft hat sich der CSD Nord e.V. einiges vorgenommen. Um das Leben von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transpersonen in Norddeutschland zu verbessern. 

 

Damit unsere Forderungen und unsere Präsenz kraftvoll Wirkung zeigt. Die »Kleinen« im Norden machen auch weiterhin mobil. Politisch. Kulturell. Engagiert.

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